1280
1160
1024
940
800
767
600
480
360
320

Drei Fragen an Dr. Anna Müller

anlässlich des 15-jährigen Jubiläums

Dr. Anna Müller
Amtsärztin und Leiterin des Gesundheitsamtes sowie stellvertretende Netzwerkleitung des Regionalnetzwerkes Gesunde Kinder Havelland

Frau Dr. Müller, was bringt das Gesundheitsamt als staatliche Behörde dazu, sich für das Netzwerk Gesunde Kinder einzusetzen?

Kindergesundheit ist ein Hauptanliegen aller Gesundheitsämter. KJGD und zahnärztlicher Dienst bemühen sich um Krankheitsprävention durch Ernährungsempfehlungen, Schulung und Untersuchung der Kinder. Kita mit Biss ist eins der Projekte, die der zahnärztliche Dienst betreut. Gesunde Kinder werden hoffentlich gesunde Erwachsene. Sie können mit Freude am Leben teilnehmen. Damit werden viele Aspekte der Arbeit eines Gesundheitsamtes berührt.

Wo gibt es Anknüpfungspunkte zwischen dem Öffentlichen Gesundheitsdienst und dem Netzwerk Gesunde Kinder, die man weiterentwickeln könnte?

Das Gesundheitsamt führt mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kinder- und Jugend- Gesundheitsdienstes Einschulungsuntersuchungen und Früherkennungsuntersuchungen durch, um frühzeitig zu erkennen ob und wo Familien und Kinder Hilfe brauchen für einen guten und fairen Start ins Leben. Die frühen Hilfen und die Hebammenbesuche sind ein weiterer Baustein zur Unterstützung junger Familien. Wird hier Hilfebedarf erkannt, muss schnell an Therapeuten vermittelt werden. Eine konstante Unterstützung durch Familienpatinnen und -paten, wie es das Netzwerk Gesunde Kinder anbietet, schafft einen vertrauensvollen Rahmen in dem diese Maßnahmen begleitet werden können und die Eltern in ihren Sorgen und Nöten Gehör und Rat finden. Die Anbindung an das Gesundheitsamt ist sehr wichtig und erleichtert eine zielgerichtete Unterstützung. Sowohl inhaltlich als auch strukturell ist die Verzahnung von Gesundheitsamt und Netzwerk sehr fruchtbar.

Welche Tipps und Anregungen haben Sie für das Netzwerk Gesunde Kinder?

In der Prävention spielt der Begriff der Partizipation eine zunehmende Rolle. Dieser sollte auch zunehmend in die Netzwerkarbeit einfließen um den Menschen das Erleben zu ermöglichen, dass sie selbst Lösungen finden und anderen beistehen können. Das bringt Schneeballeffekte und ermöglicht es auch die zu erreichen, die man selbst nicht erreichen kann. Es schärft außerdem den Blick für das eigene Tun und die eigenen Motive und ermöglicht eine gleichberechtigte Partnerschaft zwischen hilfesuchendem und Helfer. Und natürlich, dass sie unbedingt weitermachen sollen und ihre Arbeit auch über einen längeren Zeitraum auszudehnen, um Stabilität in die Beziehungen zu bringen, was wichtig ist für Eltern und Kinder.

zurück