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Drei Fragen an Dr. Dieter Hüseman

anlässlich des 15-jährigen Jubiläums

Bild: Netzwerk Gesunde Kinder Barnim Nord

Dr. Dieter Hüseman
Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin im Werner Forßmann Krankenhaus Eberswalde und Netzwerkleitung des Regionalnetzwerkes Gesunde Kinder Barnim Nord

Herr Dr. Hüseman, was bedeutet die Arbeit des Netzwerkes Gesunde Kinder in einer eher ländlichen Region wie Barnim Nord?

Zu den großen Stärken des Netzwerk Gesunde Kinder gehört es, junge Familien ermutigen und ertüchtigen zu können. Die Familienpatinnen und -paten bestärken junge Eltern in ihrem Zutrauen auf die eigene Feinfühligkeit und begleiten sie darin, in die Eltern-Rolle hineinzufinden. Das Netzwerk-Prinzip der persönlichen Begegnung mit einer Familienpatin / eines Familienpaten bewirkt viel mehr als Informationen aus dem Netz und ist unabhängig von den Erwartungen und Erfahrungen aus dem eigenen Umfeld.

Sie bringen sich seit vielen Jahren ehrenamtlich beim Netzwerk Gesunde Kinder ein. Was sind Ihre Beweggründe?

Ehrenamtliche Tätigkeiten und eine gewisse Einsatzbereitschaft für andere sind mir eine Selbstverständlichkeit. Nicht alles, was in unserer Gesellschaft das Zusammenleben gelingen lässt, kann durch tariflich bezahlte Arbeitsleistungen abgebildet werden. Als Kinderarzt schätze ich alles, was dazu beiträgt, dass der Start ins Leben unabhängig von sozialen Unterschieden und Nachteilen möglichst gut gelingt.

Eine kleine Zukunftsvision: Wo steht das Netzwerk Gesunde Kinder in 15 Jahren?

Persönliche Begegnungen bleiben auch in der digitalen Welt unverzichtbar. Ich wünsche mir eine persönliche Kontaktaufnahme durch Netzwerkerinnen mit jeder jungen Familie, in der Geburtsklinik oder während der ersten Wochen zu Hause. Ich hoffe auf eine anhaltende Bereitschaft zu ehrenamtlichem Einsatz von Familienpatinnen und -paten und eine flexibilisierte Beteiligung von professionellen Familienbegleiterinnen und -begleitern. Eine für unsere Gesellschaft wichtige Aufgabe wird es sein, Familien aus den unterschiedlichen Sozial- und Kulturräumen in der Phase der Familiengründung miteinander in Beziehung zu bringen und dadurch Berührungsängste zu mindern und Verständnis füreinander zu wecken.

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