Zu den Entwicklungsschritten muss man ehrlich gesagt gar nicht so viel wissen. Man geht rein und die Eltern sagen einem schon, was da gerade los ist. Die sagen einem, ob ein Zähnchen kommt.
Man hat ein Grundwissen. Man bekommt eine Grundschulung, man bekommt diverse Online-Schulungen. Das ist auch alles schön und gut, aber dieses ganze Wissen ist schön und nice to have, aber es ist einfach nicht das Wichtigste.
Das Wichtigste ist die Menschlichkeit und die Ehrlichkeit und das Miteinander. Im Endeffekt ist man einfach nur eine gute Freundin für die Mama oder für den Papa und hält sein Ohr hin und hört zu und gibt ab und an halt Tipps. Für neue Familienpartnerin finde ich das Handbuch sehr gut vom Netzwerk.
Auch wenn man vielleicht ein eigenes Kind hat oder auch mit Kindern zusammenarbeitet, ist es ja doch immer so, dass man natürlich vergisst, wann muss ein Kind was machen können, eventuell in welchem Zeitraum. Und da ist das Handbuch sehr gut, weil es schön zusammengefasst ist auf einen Punkt für jeden Hausbesuch, den man vornimmt. Wenn man sich unsicher fühlt, kann man da immer reinschauen und sich dementsprechend vorbereiten.
Ansonsten natürlich immer mal selbst sein und wenn tatsächlich die Familie Fragen hat, dass man sich dann an die Netzwerkkoordinatorin wendet, die einem dann nochmal in diesen Punkten hilft. Also es gibt immer mal wieder Familien und Mamis, die sich Gedanken machen, dass das Kind nicht weit genug ist in der Entwicklung. Ganz, ganz viele Ersteltern kommen ganz oft mit diesen Fragen, ab wann kann mein Kind alleine auf Toilette, ab wann ist es normal, dass mein Kind X oder Y tut.
Und ich sage immer, wir sind alle unterschiedlich. So wie wir unterschiedlich sind, so sind auch die Kinder unterschiedlich. Und von daher sollen die Mamis und Papis einfach ganz entspannt bleiben und auch wir als Lotsinnen, wir haben ja keinen Zeitstrahl, dass wir genau wissen, wann welches Kind was tut, weil jedes Kind ist anders.
Und deswegen heißt es einfach ruhig bleiben, abwarten, den Eltern beistehen und wenn irgendwas ganz komisch ist, dann zum Kinderarzt schicken. Durch das Netzwerk kriegen wir auch Angebote, wo Babymassagen sind oder Pekelkurse. Und durch die ganzen Angebote, die wir vom Netzwerk erhalten, die leite ich auch immer weiter, oder wo man Babystummen machen kann.
Und das nehmen die Eltern gerne an, weil die oftmals auch gar nicht wissen, wo was in der Region oder in der Nähe angeboten wird. Die emotionale Bindung ist unfassbar wichtig für die Kinder, weil das einfach das Urvertrauen stärkt. Und mir ist einfach immer wichtig zu sehen, dass die Mama ganz liebevoll mit ihrem Kind umgeht und wenn das Kind Bedürfnisse hat, es kann ja nicht sagen, was ihm fehlt.
Also fängt das Baby an zu schreien. Und mein Wunsch ist, dass die Mama oder der Papa darauf reagiert und dass das Kind liebevoll umsorgt wird. Und wenn ich halt mal merke, dass das nicht so der Fall ist, dann frage ich, woran es liegt oder was die Mama denkt.
Und ganz oft kann man dann in einem offenen Gespräch herausfinden, an was es liegt. Meistens ist es einfach eine totale Überlastung. Und dann liegt es an uns zu sagen, du musst ja auch Zeit für dich nehmen, liebe Mama.
Nimm dir eine Stunde in der Badewanne und lass den Papa gucken oder lass die Oma oder den Opa auf die Kinder schauen und macht euch mal ein Pärchenabend. Also so dieses nicht von oben herab und das Negative sehen, sondern einfach versuchen, den Ursprung zu finden. Und dann löst sich das meistens von selbst.
Grundsätzlich muss man auf sich selber achten, dass man da nicht zu kurz kommt. Weil als Mama oder als Papa hat man ja auch Bedürfnisse. Und natürlich ist das Kind erst mal da und muss auch umsorgt werden und steht auch erst mal an erster Stelle.
Aber wenn man dann selber anfängt, vielleicht darunter zu leiden, dann ist es nicht der richtige Weg, wenn man auf alles andere verzichtet und nur natürlich auf das Kind guckt. Na, wenn Eltern ihr Baby schreien lassen, dann versuche ich den Eltern zu erklären, dass das Schreien ja nur ein Kommunikationsweg vom Baby ist. Das Baby kann ja noch nicht sagen, was es denkt und fühlt.
Und deswegen kommuniziert es mit Schreien. Und dann liegt es halt an den Eltern rauszufinden, an was es liegen könnte. Von Hunger, Müde, Langweile.
Es kann einfach alles sein. Und wenn die Bindung ordentlich aufgebaut ist, dann wissen die meisten Mamas und Papas schon, welches Schreien zu bedeuten hat. Ich mache euch hier keinen Druck.
Guckt, was er hat. Wir schreiben einfach, ich komme andermal wieder. Wir müssen jetzt hier nicht auf Kampf irgendwie den Besuch jetzt hier, nur weil wir den Termin jetzt ausgemacht haben, stattfinden lassen.
Und dann waren sie, glaube ich, auch sehr dankbar. Weil manchmal ist es ja wirklich so, dass es dann so unpassend ist. Die Situation gibt es einfach nicht her.
Gestern gab es eine Impfung. Er hat schlecht geschlafen. Heute ist er schlecht drauf.
Dann bin ich da ganz flexibel. Dann sage ich auch, Mensch, alles gut. Dann treffen wir uns ein andermal.
Dann kümmert euch erst mal um euer Baby. Und dann komme ich ein andermal wieder. Ja, es gibt keine Pauschallösung dafür.
Wichtig ist, dass die Eltern runterkommen. Weil wenn die Eltern runterkommen, dann kommt das Kind auch runter. Die fühlen das.
Wenn es mal tatsächlich zu viel wird, dass man auch, wenn nicht einfach mal wirklich den Raum verlässt, das Kind sicher ins Bettchen legt. Und auch mal ganz kurz, bevor man irgendwas, was auch immer macht, weil man Schlafmangel hat und gestresst ist, dass man wirklich manchmal einfach den kurzen Raum verlässt, wenn man alleine ist und der Papa mal nicht helfen kann. Oder die Oma, die Tante.
Dass man wirklich mal aus der Situation selber für sich rausgeht, um wieder neue Kraft zu tanken. Wenn das Baby übernormal viel schreit und die Eltern das dann auch bekunden, dann gibt es eigentlich mehrere Lösungen. Also zum einen, solange die Eltern damit fein sind und noch nicht so ein totales Problem haben, dann kann man einfach sagen, es ist alles eine Phase.
Und es geht alles vorbei. Ich stehe sie irgendwie durch. Aber was ich ganz, ganz wichtig finde, ist auch immer zu sagen, ihr seid Mama und Papa von dem Kind.
Und ihr seid die besten Experten für euer Kind. Und wenn Mama und Papa dann sagen, ich habe ein ungutes Bauchgefühl, da stimmt irgendwas nicht, weil das Kind schreit übernormal viel, dann ist auf jeden Fall der Tipp da, geht zum Kinderarzt, lasst das Baby einmal komplett durchchecken, dass einfach nichts übersehen wird.