Weltentdecker und Töpfchenbezwinger Kinder werden nun immer selbstständiger und selbstbewusster. Sie möchten so viel wie möglich selbst tun, zum Beispiel Schuhe und Strümpfe anziehen. Außerdem versuchen sie im Alltag mitzuhelfen, zum Beispiel beim Tischdecken.
Das können Eltern unterstützen und fördern. Gleichzeitig brauchen Kinder weiterhin viel Nähe und Hilfe. Ob Springen in Pfützen oder Balancieren.
Kinder lieben Bewegung und werden dabei zunehmend sicherer und geschickter. Genau wie beim selbstständigen Essen. Beide Hände sind in der Regel gleich geübt.
Die Links- oder Rechtshändigkeit wird erst später deutlich. Kinder verstehen und nutzen jetzt einfache Sätze. Sie begreifen Fragen wie, wo ist dies oder das? Und beachten einfache Spielregeln wie, erst ich, dann du.
In diesem Alter erkennen Kinder wiederkehrende Abläufe und Routinen. Wie das Fertigmachen zum Rausgehen oder das Zu-Bett-Gehen. Was Vergangenheit und Zukunft bedeutet, verstehen sie noch nicht.
Kinder können sich nun immer genauer durch Gesichtsausdrücke, Körpersprache und Verhalten ausdrücken. Der Wortschatz wächst schnell. Oft ist die Aussprache dabei noch nicht fehlerfrei.
Anstatt das Kind zu korrigieren, können Eltern das Gemeinte einfach noch einmal richtig wiederholen. Geschichten, Reime und Lieder sind gut für die Sprachentwicklung. Eltern können im Alltag dabei immer wieder das Gleiche erzählen oder singen.
Denn Kinder lieben Wiederholungen. Die Gefühle von Kindern wechseln in diesem Alter häufig. Kinder können sich noch nicht so gut steuern und kontrollieren.
Sie üben sich noch darin, ihre Gefühle zu verstehen und damit umzugehen. Deshalb ist Erfahrung mit unterschiedlichen Gefühlen wichtig. Als Vorbilder können Eltern ihre eigenen Gefühle benennen und zeigen, wie man mit ihnen umgeht.
Kinder lernen durch Erlebnisse und Erfahrungen. Freude und Erfolg steigern ihr Selbstwertgefühl und ihr Selbstbewusstsein. Zum Beispiel der Erfolg, etwas allein zu schaffen oder die Freude über eine schöne Zeit mit den Eltern.
Auch durch kleine Frustrationen oder Konflikte lernen Kinder. Eltern brauchen ihr Kind also nicht vor allen frustrierenden Situationen schützen. Gegen Ende des zweiten Lebensjahres beginnt meist ein wichtiger Entwicklungsschritt, die sogenannte Trotzphase.
In diesem Alter versuchen Kinder, vieles alleine zu tun. Weil das aber nicht immer klappt, kommt es zu Frustration und Kummer. Kinder verstehen immer mehr, dass sie eigenständige Persönlichkeiten sind und somit auch eigene Wünsche und Vorstellungen haben.
Ziele verfolgen, Entscheidungen treffen und die Folgen daraus erkennen, sind Dinge, die damit einhergehen. Das ist viel und führt manchmal zu einem Gefühlschaos und auch zu Widerstand. In der Trotzphase geht es dem Kind nicht darum, die Eltern zu ärgern.
Es kann mit den Gefühlen einfach noch nicht umgehen. Bei einem Trotzanfall ist es gut, wenn Eltern ruhig, entschlossen und liebevoll bleiben, sich berechenbar und konsequent verhalten, ihr Kind ernst nehmen und es nicht allein mit seinem Gefühlschaos lassen. Schimpfen oder Bestrafen verstärken das Gefühlschaos nur.
Stattdessen lieber klare Grenzen setzen und diese kurz und kindgerecht erklären. Trocken werden ist in der Regel frühestens ab dem 18. Lebensmonat ein Thema, häufig sogar viel später.
Bereit für die ersten Versuche ohne Windel ist ein Kind, wenn ihm klar wird, dass es gerade muss. Ein Zeichen dafür ist zum Beispiel, wenn es mit Gesten oder Worten zeigt, dass die Windel voll ist. Für die selbstständige Nutzung des Töpfchens oder der Toilette braucht das Kind Kleidung, die es einfach und allein runter- und hochziehen kann.
Es ist völlig normal, wenn es nachts noch sehr lange nicht so gut ohne Windel klappt. Und auch sonst kann es noch jederzeit zu kleinen Rückfällen kommen. Besonders beim Spielen oder in einer fremden Umgebung vergisst ein Kind seine gerade erworbene Fähigkeit gerne mal.
Die Eltern bleiben dann am besten ruhig und gelassen und haben in der Lernphase immer Wechselkleidung dabei. Es ist wichtig, dass Eltern mit ihrem Kind die sogenannten U-Untersuchungen in der Kinderarztpraxis nutzen. Hier wird geschaut, ob sich das Kind insgesamt gesund und altersgemäß entwickelt.
Eltern können die einzelnen Entwicklungsschritte ihres Kindes nicht beschleunigen, aber durch verschiedene Anregungen fördern. Besonders spannend sind in diesem Alter Spielsachen oder auch Alltagsgegenstände, mit denen die Kinder etwas tun können. Also zum Beispiel fahren, ein- und ausladen oder ziehen.
Bei weiteren Fragen steht das Netzwerk Gesunde Kinder zur Seite. Hier gibt es auch nützliche Hinweise für den Spielzeugkauf.